Wollten Sie schon immer wissen, wie sich der Alltag hinter Klostermauern gestaltet, jetzt im Vergleich zu früher? Dann sollten Sie das Museum „Ora et labora“ im Benediktinerstift Marienberg besichtigen. Dieses wurde in den Jahren 2004 bis 2008 saniert, einige der Gemäuer wurden dabei im Originalzustand belassen. So sind die baulichen Veränderungen vom ausgehenden 13. Jahrhundert bis heute gut erkennbar und Sie können das Klosterleben von damals gut mit dem heutigen Alltag vergleichen. Das Museum befindet sich im Erdgeschoss und erwartet Sie mit Filmen und anderen Objekten, die das Leben der Mönche veranschaulichen. Die Ausstellungsstücke erklären zudem, was es bedeutet, nach den Regeln des Heiligen Benedikt zu leben.

Das Kloster wurde im 12. Jahrhundert erbaut und stand gegen Ende des 16. Jahrhunderts vor der Auflösung. Dies konnte durch den Papst und die Tiroler Landesregierung verhindert werden, und am Anfang des 17. Jahrhunderts erfuhr es unter dem Abt Matthias Lang aus Weingarten eine Kehrtwende und blühte auf. Immer mehr Mönche kamen im Stift unter, und im Jahr 1724 gründete die Abtei sogar ein humanistisches Gymnasium. Mehrere Jahrhunderte lang war das Kloster das geistige Zentrum des oberen Vinschgaus und nimmt bis heute einen großen Stellenwert ein.